„Walk Of Democracy“ zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes
Zum 75. Jahrestag des Grundgesetzes ließ sich die Stadt München etwas ganz Besonderes einfallen und sperrte für einen Vormittag die Sendlinger Straße in der Münchner Innenstadt, damit insgesamt rund 15 Schulen im Rahmen des „Walk Of Democracy“ ihre Peformances aufführen konnten.
Nachdem Bürgermeister Dieter Reiter die Eröffnungsrede gehalten und dabei besonders den Einsatz junger Menschen für die freiheitlichen Grundwerte und die Demokratie hervorgehoben hatte, wurde die Fußgängerzone bespielt und das Adolf-Weber-Gymnasium war ganz vorne dabei.
Mit den beiden Theaterkünstlern Anna Möhrle und Benno Heisel hatten rund 15 Schülerinnen und Schüler aus unseren 10. Klassen zusammen mit der Berufsschule zur Berufsintegration eine Performance erarbeitet. Alle freuten sich über die spannende Zusammenarbeit: Da an der Berufsschule zur Berufsintegration ausschließlich geflüchtete Jugendliche unterrichtet werden, war der Austausch für die Schülerinnen und Schüler besonders reizvoll. Welchen Blick haben Jugendliche auf das Grundgesetz? Welch Werte sind uns wichtig? Welche Werte sind uns vielleicht schon zu selbstverständlich geworden?
Die Vorbereitungszeit erstreckte sich über das gesamte Schuljahr. Wir trafen uns öfters am AWG und an der Berufsschule in der Balanstraße, um Ideen für die Performance zu sammeln. Im März ging es dann für drei Tage nach Königsdorf, um all die Ideen ganz konkret auszuarbeiten. Die Jugendlichen wurden kreativ, bastelten Demonstrationsplakate, überlegten sich Sprechchöre und erarbeiteten mit den Theaterpädagogen eine Tanzperformance. Als Ergebnis konnten die zahlreichen Zuschauer dann am 15. Mai in der Fußgängerzone eine bunt gemischte Feier zum Geburtstag des Grundgesetzes bestaunen, die aber auch kritische Töne enthielt. Die Plakate unserer Schüler machten einerseits aufmerksam auf gesellschaftliche Missstände, enthielten Forderungen für die Weiterentwicklung der Demokratie und machten andererseits auf die Stärken des Grundgesetzes aufmerksam, die niemals als selbstverständlich angesehen werden sollten.
Christoph Humburg und Tobias Verbeck