Diskussion über den Nahostkonflikt mit der Autorin Joana Osman
Der wieder entflammte Nahostkonflikt ist auch an den Schülern des AWG nicht spurlos vorbeigegangen. Viele Fragen, viele Emotionen und viel Klärungs- und Kommunikationsbedarf sind die Folge. Aber ist es möglich, sich bei einer derart komplizierten Vorgeschichte klar für eine Seite zu positionieren? Ist das überhaupt sinnvoll? Und falls ja, wie sollte man damit umgehen? Oder gibt es auch andere Wege? Viele dieser Fragen standen im Zentrum des Besuchs von Joana Osman am AWG.
Sie engagiert sich seit Jahren für den Frieden zwischen der israelischen und der palästinensischen Seite. Daher freuten wir uns sehr, dass Joana Osman unsere angehenden Abiturienten besuchte, so dass man miteinander ins Gespräch kommen und sich über die schwierige Situation im Nahen Osten austauschen konnte. Nachdem die Autorin zunächst aus ihrem neuen Roman „Wo die Geister tanzen“, in dem sie ihre palästinensischen Wurzeln anhand ihrer Familiengeschichte literarisch verarbeitet, vorgelesen hatte, ergab sich schnell eine interessante Diskussion. Joana Osman erzählte von der „Peace Factory“, einem Projekt, das sie gegründet hat und in dessen Rahmen Palästinenser und Israelis miteinander ins Gespräch kommen. So bekommt jeweils „die andere Seite“ ein Gesicht, Dehumanisierung wird verhindert und meist stellt sich heraus, dass jenseits politischer Entscheidungen die Menschen nur eines wollen: Frieden. Und dieser wird eher durch Annäherung als durch Abgrenzung geschaffen. Nach 90 Minuten war die Veranstaltung leider schon wieder vorbei, obwohl die Schüler noch viel Redebedarf hatten. So kamen auch nach der Veranstaltung noch mehrere Gespräche zwischen den Schülern und der Autorin zustande.
Christoph Humburg