Workshops zur Sexualkunde
Ja, das gibt es tatsächlich am AWG. Die Fachschaft Biologie ist sogar besonders stolz auf dieses Projekt, das wir mit der mentalen und finanziellen Unterstützung des Elternbeirats nun schon im dritten Jahr durchführen konnten.
In gleichgeschlechtlichen Kleingruppen erleben die Kinder der fünften Klassen in spielerischer Art und Weise eine Darstellung der Geschehnisse in ihrem Körper. Die Buben verfolgen als "Agenten" die Entwicklung und den Weg der Samenzellen. Die Mädchen führt eine erfahrene Ärztin spielerisch in die "leise Sprache ihres Körpers" ein. Das Spiel schafft Vertrauen und vermittelt ganz neue Erkenntnisse, weil auch die Abwesenheit der Lehrkraft und des anderen Geschlechts dazu führt, dass sich die Kinder mit großer Unbefangenheit zu fragen trauen.
Im Spiel der Mädchen hat sich ein toller "Gast" (z.B. Britney Spears) angekündigt und gemeinsam mit vielen Freundinnen werden nun die Vorbereitungen zur "Empfängnis" getroffen. Wenn dann der Gast absagt, muss natürlich vieles "entsorgt" werden. Aber dies ist nichts Negatives. Der große Aufwand, den der weibliche Körper einmal im Monat betreibt, um gegebenenfalls ein Baby entwickeln bzw. als Gast beherbergen zu können, wird als positiv erfahren. Das ganze Zyklusgeschehen wird besser verstanden und die Grundlage für eine körperfreundliche Einstellung gelegt. Nur wer sich selbst akzeptiert und positiv annimmt, kann Selbstbewusstsein entwickeln. Und nur der selbstbewusste junge Mensch ist in der Lage trotz Gruppendruck einmal "nein" zu sagen und sich trotz der vielen Gefährdungen des Alltags positiv zu entwickeln. Deshalb sind diese Workshops weit über den reinen Aufklärungszweck hinaus besonders wertvoll.
Von den Eltern erfahren wir viel Zuspruch. Ihnen wird das Projekt an einem eigenen Elternabend vorgestellt. Das pädagogische Institut der Stadt München unterstützt uns ebenfalls. Deshalb möchten wir uns auch an dieser Stelle dafür bedanken. Ein besonderer Dank aber gebührt unserem Elternbeirat, der durch seine großzügige Unterstützung unseren "Neulingen" schon am Beginn ihres "AWG-Lebens" solche Entwicklungschancen eröffnet.