Barocke Bauwerke in München

Im Rahmen des internationalen Comenius Projekts, dem Schulen im ganz Europa angeschlossen sind, beschäftigt sich unsere Gruppe im Rahmen des Geschichtsunterrichts mit barocken Bauwerken in München. Am Sonntag , den  04.Februar 2002 besichtigten wir:

1. Schloss Nymphenburg
2. St. Kajetan ( Theatinerkirche) in der Theatinerstraße
3. St. Michael in der Kaufingerstraße
um diese zu fotografieren.

Ausführliche Beschreibung:


I. Schloss Nymphenburg


Anlässlich der Geburt des Trohnfolgers Max Emanuel beauftragten Kurfürst Ferdinand Maria und seine Gemahlin Adelaide von Savoyen den Architekten Agostino Barelli 1664 mit dem Bau von Schloss Nymphenburg. Max Emanuel ließ die kubische "Villa Suburbana" ab 1701 durch Enrico Zuccalli mit seitlichen Galerien und Wohnpavillions erweitern. Ab 1714 gestaltete Joseph Effner die sich jeweils seitlich anschließenden Vierflügelanlagen der Nebengebäude und modernisierte die Fassade des Mittelbaus nach französischem Vorbild: Aus dem schlichten Jagdsitz war so eine ausgedehnte Sommerresidenz des Absolutismus geworden.

Kurfürst Max III. Joseph ordnete eine Neugestaltung der Innenräume an. Hervorzuheben ist der mehrgeschossige "Steinerne Saal" mit einer Dekoration im Stil des ausklingenden bayerischen Rokoko, entstanden unter der Regie von Johann Baptist Zimmermann und Francois Cuvilliés d. Ä.

Die weitläufige Schlossanlage wird zur Stadt hin durch die Rondellbauten- zwischen 1729 und 1758 im Halbrund errichtet- zusammengefasst. Eingebettet in den im englischen Stil angelegten Teil des Schlossparks sind drei Schlösschen: die Pagodenburg ( 1716-1719, mit Chinoiserien ausgemalt), die Badenburg ( 1718- 1721, mit zweigeschossiger Schwimmhalle) und die Amalienburg ( 1734- 1739, mit Spiegelsaal und Küchendekoration mit Delfter Kacheln). Im Hauptschloss Nymphenburg ist heute die weltweit bekannte " Schönheitsgalerie" König Ludwigs I. - gemalt von Joseph Stieler- ausgestellt. Der Schlossrundgang erlaubt auch einen Blick in das Geburtszimmer von König Ludwig II. von Bayern.


II. Theatinerkirche St. Kajetan

Anlässlich der Geburt des trohnfolgers Max Emanuel 1662 stifteten der bayerische Kurfürst Ferdinand Maria und seine Gemahling Henriette Adelaide von Savoyen diese Kirche für die im gleichen Jahr nach München berufenen Theatiner. Der Baubeginn war 1663 nach Plänen A. Barellis aus Bologna, die dem Vorbild der Theatinerkirche S. Andrea della Valle in Rom folgen. Weiterführung und Vollendung des Baues durch E. Zuccalli und beide Cuvilliés. Die Fassade, ursprünglich turmlos erhielt erst 1684- 1692 die beiden Doppeltürme. Die prächtigen Stuckdekorationen des Inneraums schuf G.N. Perti aus Como. Das ehemalige Theatinerkloster südlich der Kirche wurde bis auf den Westtrakt im zweiten Weltkrieg zerstört. Der Wiederaufbau der teilweise schwer beschädigten Kirche erfolgte 1946- 1955. Seit 1954 ist sie Wirkungsstätte der Dominikaner.

Unter dem Presbyterium befindet sich die Fürstengruft. In dieser Fürstengruft unter dem Hochaltar befinden sich die Sarkophage mehrerer bayersicher Kurfürsten und Könige, sowie von Maria Amalia, einer Tochter Kaiser Josephs I., der Gemahlin von Kurfürst Karl Albrecht von Bayern, der als Kaiser Karl VII. in die Geschichte einging. An der Kirche wird die von Kurfürst Maximilian gegründete Erzbruderschaft " zur Hilf und Trost aller christgläubigen Seelen im Fegfeuer" fortgeführt. Ockergelbe Kuppeln und barocke Volltürme im hochbarocken, architektonischen Stil charakterisieren diese prächtige Hofkirche.

III. Jesuitenkirche St. Michael

Am 18.April 1583 wurde durch Herzog Willhelm V. der Grundstein für die Kirche, sowie der höheren Schule (Kolleg) gelegt. Diese Kirche gilt im Allgemeinen als Werk von Friedrich Sustris und Wolfgang Miller. (Andere wirkten auch mit, wahrscheinlich auch Jesuiten) St. Michael war ein  Symbol der katholischen Kirche für die Gegenreformation, sie sollte den Siegeswillen darstellen. Erste Fertigstellung der Kirche war 1589, die Weihe 1590.

Am 10. Mai 1590 stürzte der gebaute Glockenturm ein, der den Chor der Kirche fast völlig zerstörte. Herzog Wilhelm V. deutete den Einsturz als eine Art Fingerzeig des Erzengels Michael, dass der Chor zu eng und der Kirchenraum zu kurz sei und somit seiner nicht würdig genug . Daraufhin ließ er die Kirche vergrößern. Am 6. Juli 1597 wurde die größere, wieder aufgebaute Kirche eingeweiht. Zur Jahrhundertfeier ( 1697) wurden Teile der Kirche wie z.B. die Kanzel und die Seitenaltäre erneuert. Von 1773-1917 lag St. Michael im Besitz der Wittelsbacher und war königliche Hofkirche. Erst 1921 wurde die Kirche den Jesuiten durch die Erzdiözese München- Freising wieder zurückgegeben.

St. Michael kann nicht mehr der Renaissance, aber auch noch nicht  dem Barock zugeordnet werden. Der Raum dieser Kirche ist eine fast voraussetzungslose  Neuschöpfung und eine für den ganzen süddeutschen Barock wegweisende Tat.
Unter dem Chor der Kirche befindet sich die Fürstengruft mit Gräbern der Wittelsbacher ( z.B. Maximilians I. und des Märchenkönigs Ludwigs II.).